David LaChapelle-Erfolgreicher "Schubladen-Wechsel"

Das Musik Video von Hozine „Take me to church“ oder Florence + The Machine mit Spectrum kennen vermutlich viele. David Chapelle produziert noch heute Musikvideos. Bekannt wurde er in den 80er Jahren mit Aufnahmen von Prominenten wie Madonna, Elton John., Michael Jackson und vielen anderen. Die Liste liest sich wie das Who is who der Promis und Sternchen der letzten Jahrzehnte .Die Aufnahmen von LaChapelle sind bunt ja gerade zu schrill,kraftvoll, teilweise provokant, dazu opulente Sets und setzten neue Maßstäbe…

Aber es waren nicht die kommerziell geprägten Arbeiten, die mich auf LaChapelle aufmerksam gemacht haben. Wenn ich erhlich bin, konnte ich mich nicht mal daran erinnern jemals eine dieser Aufnahmen zuvor gesehen zu haben. Vermutlich kein Wunder, da die Fashion Magazine nicht gerade zu meiner präferierten Lektüre gehören. Es soll ja noch Leute geben, die durchaus ohne die Info, welcher Promi auf welchem Event im Designer Outfit von XY aufgelaufen ist, ganz gut leben können.

 

Vor etwa 10 Jahren hat auch LaChapelle der Fashion Szene und den Promis den Rücken gegehrt und hat seine Zelte in L-A. abgebrochen um auf Hawaii in der Abgeschiedenheit zu leben. Das heißt aber nicht, dass er auch die Fotografie an den Nagel gehangen hat. Ganz im Gegenteil. Ohne gezwunden zu sein, die Aufnahmen zu verkaufen oder seinen Auftragebern gerecht zu werden konnte LaChapelle eigene nicht kommerziel taugliche Ideen realsieren.. Dabei entstanden Serien, die von den Alten Meister wie Leonardo da Vinci, Michelangelo oder Botticelli inspiriert sind. DieAufnahmen wirken im ersten Moment vom Bildaufbau wie alte Gemälte sind aber gepaart mit surrealisteischen Elementen und Pop-Art und tragen diese spezielle farbige Handschrift von LaChapelle.

Vor rund 3 Jahren entstand dann die Landscape Serie. Aufnahmen, die mich dazu veranlasst hat einen genaueren Blick auf den Fotografen zu werfen. Die Landscape Serie sind Fotos von Industrieanlagen (z.B. Ölraffinerien).

 

Aber man sollte schon genau hinschauen, denn dann entdeckt man plötzlich, dass es sich dabei um keine realen Anlagen handelt. Nein, es sind aus Alltagsgegenständen z.B. Plastikbecher oder Strohhalmen gebaute Modelle. Diese wurden dann in die Wüste transportiert um in der Dämmerung in realer „Umgebung“ abgelichtet zu werden. Die Farbgebung ist wiederum typisch LaChapelle und von kräftigen Farben geprägt.


Wer mehr zur entstehen der Aufnahmen sehen möchte, der sollte mal bei Youtube schauen. Dort gibt es ein 2teiliges Video dazu.

 

Wie bei so Vielem im Leben wird man sehr schnell in eine Schublade gestekt. Bei LaChapelle Stand auf der Schublade lange Fashion, Promi-Fotografie oder kurz ausgedrückt der kommerzielle Bereich. Das impliziert für viele in der Branche, wer Fashionmagagzine, Werbekampanien und Videoclips bedient, der hat keine Chande bei Galerien oder Museen anzukommen. LaChampelle bricht nun erfolgreich diese Regel.

 


Mit den neuen Serien ist er nun bei Galerien begehrt. Ihm ist es gelungen die „Kunst“-Welt davon zu überzeugen, dass er sich künstlerisch weiter entwickelt hat und zwingt die Beteiligten zumindest eine weitere Schublade für ihn aufzumachen, wenn diese Schubladendenkweise nicht entgültig als überholt angesehen werden kann.