Kim Keever – Traumartige Landschaften und Abstrakte Formen

Ein großes Aquarium, viel Wasser, Sand, ein paar Steine und andere Materialen, dazu noch etwas Technik und schon hat man die Dinge zusammen um ein paar Fischen ein behagliches Zuhause zu bieten. Aber wenn Kim Keever sein Aquarium füllt, dann nicht um Fische zu halten, sondern um zu fotografieren. Die Fotos, die dabei entstehen, erinnern an Gemälde.

Kim Keever bedient sich  bei den Modeleisenbahnbauern um seine traumartigen Landschaften zu kreieren. Um Tiefe in den Fotos zu erzeugen, baut Keever Elemente seiner Landschaften nicht nur im Aquarium, sondern auch davor und insbesondere dahinter. Nach Aufbau der Landschaft wird das Aquarium vorsichtig mit Wasser gefüllt. Je nach gewünschter Stimmung werden Lichtakzente gesetzt. An dem Punkt kann man sich dann schon mal fragen, wozu das ganze mit dem Aquarium?

Ganz einfach weil nun unterschiedliche Farbe tropfenweise in das Aquarium gegeben wird. Die Farben vermischen sich langsam. Zuvor bilden sich Farbschlieren, Strudel und andere Formen, die sich nie im Voraus wirklich bestimmen lassen.

Keever hat in seinen vielen Versuchen gelernt zu akzeptieren, dass der Prozess des Vermischens nicht von ihm kontrolliert oder beherrscht werden kann. Gewünschte Effekte treten nicht immer ein. Nach wenigen Minuten hat sich das klare Wasser in ein schmuddelige bräunliches etwas verwandelt. Jetzt heißt es, das Wasser wieder zu entfernen und die Bestandteile der Landschaften zu entnehmen und mühselig zu säubern, bevor eine neue Aufnahme Serie gestartet werden kann.

In der kurzen Zeitspanne in der sich die Farben im Wasser vermischen entstehen unzählige Aufnahmen. Von all den Aufnahmen haben aber nur einige ganz wenige das potential als Foto wie ein Landschaftsgemälde aus dem 19. Jahrhundert zu wirken um wirklich gedruckt zu werden.

 


Vor kurzem hat Keever sich von den Landschaften gelöst und sich mehr hin zum Abstrakten bewegt. Die Technik ist gleich geblieben, es wird weiterhin mit Farbe und Wasser gearbeitet. Da die Farbeverläufe nun keine Lichtstimmung in einer Landschaft unterstreichen müssen, entstehen mehr Freiräume. Die Fotos aus der abstrakten Serie haben nicht mehr die Tiefe, dafür scheinen Farbe und Formen nahezu zu explodieren und dennoch bleibt ein gewisser Gemäldecharakter erhalten.