Isabell Mellert - Gefrorenes Wasser

Die Tage werden wieder länger und damit auch wärmer- zum Glück wie vermutlich viele Wärmeliebhaber nun denken. Die eiskalte Jahreszeit hatte aber auch ein paar schöne Seiten. Es war im Januar für die Rheinebene ungewöhnlich kalt. Endlich konnte ich dick eingepackt und mit Kamera und Stativ bewaffnet mal auf die Jagdt nach geforenem Wasser gehen. Ich war selbst etwas überrascht wie ganz unterschiedlich sich das Wasser in fester Form präsentierte.

 

 

Zum einen waren da die ganz filegranen blumenartigen Formen. Das waren nicht nur simple 2 dimensionale Eisflächen, sondern die Eiskristalle bildeten 3 dimensionale Formen aus. Wunderschön aber auch sehr zerbrechlich. Ich musste wirklich aufpassen, dass ich diese hauchzarten Kunstwerke nicht zerstörte.

 

Es war äußerst schwierig diese 3 dimensionale Form fest zuhalten, da ich nur mit natürlichem Licht arbeiten konnte. Dazu konnte ich nur von einem kleinen Uferbereich überhaupt an die Eisformationen herankommen.

 

 


 

An einer anderen Stelle entdecke ich hauchdünne Eisschichten. Da der Wasserstand sich durch die Kälte verringerte überlagerten sich die Eisschichten teilweise, welche sich im seichten Wasser am Ufer gebildet hatten. Oder es entstanden "Löcher", weil durch Steine der Wasserverlauf verändert wurde.

 

Trotz aller Herrlichkeit, galt es aber auch immer einen Blick für die Gefahren zu behalten und an manche Eisgebilde kam ich einfach nicht ran, weil die Uferböschung zu glatt, das Eis nicht tragend oder die Ströhmung zu stark war.

 


Etwas rustikaler, dafür aber farbiger kommt eine andere Aufnahme daher. Die hochstehende Sonne modeliert die Eisstruktur und lässt das reflektierte Licht teilweise wie Bernstein schimmern.

Beim Fotografieren in der Kälte ist es wichtig, nicht nur selbst passende Kleidung und Schuhe zu tragen, sondern auch immer darauf zu achten, dass ein Ersatzakku warm gehalten wird. Die Akku-Leistung lässt bei Kälte sehr schnell nach und nichts ist ärgerlicher, als dass einem vorzeitig der „Saft“ ausgeht. Macht ein Akku schlapp, hilft es anfänglich noch, diese am Körper wieder zu erwärmen um damit doch noch etwas weiter Fotografieren zu können.

 

 


Auch Eis lässt sich abstrakt fotografieren. Grundlage für das Foto war eine Aufnahme mit feinen kristalartigen „Stäben“ die das Eis gebildet hatte.

 

Klar, habe ich am Rechner noch etwas an der Farbgebung, den Kontrasten und Gradationskurven geschraubt. Alle Aufnahmen hatte ich bewust mit einer normalen Brennweite aufgenommen. Daher musste ich immer tief runter um nahe genug an die Eiskristalle rankommen zu können.

 

Mehr Fotos "gefrorenes Wasser" findet ihr unter Abstrakt.

 


Das eingereichte Foto Eisschichten hat die Redaktion der „Kritischen Ausgabe“ so überzeugt, dass es das Cover des Heft Nr. 32 zum Thema „Wasser“ wurde. So haben sich trotz warmer Kleidung, die leicht kalten Füße, die ich mir geholt habe, doppelt gelohnt. Zum einen habe interessanten Aufnahmen erhalten und als Dreingabe gab es dann auch noch das Cover.