Isabell Mellert - ICM Projekt

Über den Sommer habe ich meinen Blog etwas sehr vernachlässigt. War viel zu sehr mit Fotografieren beschäftigt. Eines meiner „Projekte“ war das rum experimentieren mit ICM (intended camera movement). Üblicherweise hält man die Kamera während des Auslösens so ruhig wie möglich. Bei ICM wird die Kamera absichtlich bewegt. Das Ganze hat was spannendes, weil man meist nur erahnen kann was am Ende auf dem Chip landet. Aber schaut selbst was dabei so raus gekommen ist. 

 

Die absichtliche Kamerabewegung hat auch so ihre Tücken. Daher ist es teilweise unerlässlich, dass man mit einem stabilen Stativ arbeitet, vor allem wenn man saubere horizontale oder vertikale Linien oder Streifen haben möchte. Ein Graufilter auf der Kamera ist fast Pflicht um auf ausreichend lange Belichtungszeiten zu kommen, ganz besonders wenn die Sommersonne brutzelt. 

 

Das Ergebnis kann wie hier ein abstrakt anmutendes Foto eines Gebäudes sein. Oder man kann Hochhäuser in's unendliche anwachsen lassen. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. 


 

Wasser, Felder, Wälder und Ebenen können genauso reizvolle experimentier Felder sein. In manchen Situationen ist es ziemlich überraschend, wie sich eine scheinbar eintönige Ebene als Foto präsentiert. Die Belichtungszeiten hängen mit davon ab, wie stark ihr die Kamera bewegen wollt. Viele meiner Aufnahmen sind mit Belichtungszeiten von 3-10 Sekunden entstanden. 

 

Bei dem Foto am Bach war ich über den „monochromen“ Charakter überrascht und wunderte mich anfänglich woher das gelb kam. Als mir das klar wurde, konnte ich mich daran machen, den „Farbtupfer“ bewusst im Foto zu nutzen. 


 

Bäume oder Gräser sind auch ganz dankbare Motiv um mit ICM rum zu experimentieren. Der Eindruck des in den Himmel wachsen's von Bäumen kann durch die Bewegung verstärkt werden. Je schneller man die Kamera bewegt, desto abstrakter wird das Ergebnis. Es benötigt etwas Erfahrung um zu erkennen welche Motive, Bildausschnitte und Kontrast sich für die Realisation der eigenen Vorstellungen eigenen. 

 

Hier ein Beispiel mit Gräser, welche ich in einem nahe gelegenen Park mit Teich aufgenommen habe. Ja, viele meiner Motive liegen häufig direkt vor der Haustüre. 

 

 


 

Es ist eine wahre Grad Wanderung ICM Fotos zu erhalten, die das Motiv noch erkennen lassen und dennoch Elemente der Bewegung zeigen. Diese Fotos wirken fast wie gemalt. Mich haben die Seerosen Gemälde von Monet dazu inspiriert, Fotos zu machen, die nicht den üblichen dokumentarischen Charakter von Fotografien haben. Das Hauptproblem dabei liegt darin, dass diese Fotos häufig einfach nur verwackelt aussehen und das ist natürlich absolut nicht gewünscht. 

 

Für die Pflanzenfotos bin ich einfach mal über den Sommer immer wieder auf ein Feld zum Blumen selber pflücken gegangen. Dort fand ich über den Sommer immer unzählige blühende Pflanzen als Fotomotive vor. 


Wer es selbst ausprobieren will, sollte sich nicht darüber wundern, wenn der Ausschuss extrem hoch und kaum was brauchbares zu finden ist. Mit mehr Übung und Erfahrung wird es etwas besser, dennoch ist gerade das „Unberechenbare“ was für mich den Reiz ausmacht. Mehr Fotos in ICM Technik gibt es in der Galerie unter Experimentelles.